Schreibrezept 2 Listenschreiben
Ich liebe es, Listen zu schreiben. Es ist eine Schreibübung, die viel Kraft und Klarheit geben kann. Probier es aus, du wirst begeistert und überrascht sein, wie es dir deinen Grant (österreichisch für: deine schlechte Laune) austreiben kann. Du kannst damit sichtbar machen, was dir im Moment wirklich wichtig ist. Es kann deine Perspektive ändern und mir zaubert es meistens ein Lächeln aufs Gesicht. Das ist überhaupt das Beste, finde ich. Diese Art der Liste stell ich dir hier vor.
Anleitung:
- Schaufle dir 30 bis 60 Minuten Zeit für dich frei, such dir einen ruhigen Ort, an dem du gerne schreibst.
- Nimm ein Blatt Papier, am besten Größe A4 oder noch größer und schreibe untereinander die Ziffern 1 bis 30.
Also:
1
2
3
und so weiter. Lass zwischen den Ziffern ein bis zwei Zeilen Platz, damit du deine Liste anschließend befüllen kannst.
- Jetzt schreibst du oben am Blatt den Titel deiner Liste. Zum Beispiel:
Das tut mir besonders gut
- widme dich dem Thema und finde spontan 30 Dinge, Menschen, Orte, Situationen, Erinnerungen, die dir besonders gut tun. Versuche, nicht zu viel nachzudenken. Wiederholungen sind okay. Wiederholungen sind okay.
Ich gebe dir ein Beispiel, was mir im Moment spontan einfallen würde:
1: Der erste Kaffee am Morgen
2: Die tollen Vorlesungen von Prof. Dausien jeden Mittwoch
3. Morgenseiten schreiben
4. Sauvignon Blanc
5. Kaffee
Fallen dir mehr Punkte ein: sehr gut, erweitere die Liste! Schaffst du keine 30? So what? Auch kein Problem, es ist deine Liste! Vielleicht möchtest du deine Liste später ergänzen.
Wenn du fertig bist, kommt ein wichtiger zweiter Teil der Übung:
- Sei zuerst einmal stolz auf deine Liste, dein Werk.
- Lies dir die Liste durch, wenn möglich laut.
- Unterstreiche jene drei Punkte, die dir im Moment besonders wichtig sind. Du kannst sie auch farblich markieren, etwas dazu malen …
- Du kannst in einem weiteren Schritt einen der Punkte als Impuls nutzen für eine kleine Geschichte, die vielleicht auftaucht. Oder eine schöne Erinnerung, die aufgetaucht ist. Das ist kein Muss, die Liste reicht völlig aus!
- Mach regelmäßig Listen und sammel sie.
- Listenthemen können zum Beispiel sein: Was mir Freude bereitet. Mein Lieblingsessen. Menschen und Tiere, dich ich süß finde. Orte, an die ich mich besonders gern erinnere.
- Achte darauf, dass du positive Themen für diese Art von Listen verwendest.
Positive Listen können eine stärkende Ressource sein, wenn es gerade nicht so gut läuft. Ich wünsche dir, dass du damit Freude und Kraft tanken kannst.